Manche Wildbienenarten leben solitär (Mauerbienen), andere primitiv-eusozial, d.h. die Kasten ähneln sich stark und es findet kein Futterausstausch statt (Hummeln, Schmalbienen) und wieder andere sind hoch-eusozial, die Kasten unterscheiden sich deutlich und ein Futteraustausch findet statt (Honigbienen).
Solitär lebende Wildbienen sind nicht nur hinsichtlich des Nahrungsangebots sehr spezialisiert sondern auch in Bezug auf ihrem Nestbau. Die eine Art benötigt markhaltige Stängel von Brombeere, Holunder, Königskerzen, Schmetterlingsstrauch oder Topinambur vertikal angeordnet und vereinzelt aufgestellt (z.B. Dreizahn-Mauerbiene, schwarzspornige Stängel-Mauerbiene, Keulenhornbiene).
Andere bevorzugen horizontal angeordnete hohle Stängel von Bambus oder Schilf (rostrote Mauerbiene, stahlblaue Mauerbiene, Schröterich-Mauerbiene). Diese hohlen Stängel können auch in größerer Zahl nebeneinander angeordnet werden, die Tiere scheinen die Nachbarschaft von anderen Wildbienen zu bevorzugen
Manche Arten nisten im Totholz von Laubbäumen (blauschwarze Holzbiene).
Wieder andere Wildbienen graben ihr Nest in sandigen Erdboden (Efeu-Seidenbiene, Schmalbienen, Sandbienen und Grabwespen) oder in Hohlräumen wie Mauselöchern und Fugen von Trockenmauern (Erd-, Gartenhummeln). Meist handelt es sich hier um soziale Bienen, die in kleinen Gemeinschaften leben.
Wichtig ist bei allen Hilfsmaßnahmen, dass neben dem Nistplatz auch genügend Nahrungspflanzen und Baumaterial für die Brutzellen vorhanden sind. Wenn man Nisthilfen aufstellt und nach ein bis zwei Jahren keine Besiedelung stattfindet, fehlt höchstwahrscheinlich eine der beiden anderen Grundvoraussetzungen zur Ansiedelung von Wildbienen.
Wir haben in unserem naturnahen Garten bisher mit allen Nisthilfen großen Erfolg erzielt. Die meisten Nisthilfen wurden bereits im ersten Jahr von unzähligen Wildbienen angenommen. Auf den folgenden Seiten möchten wir einige einfache, dekorative und leicht zu besiedelnde Nisthilfen vorstellen, die wir selbst so in unserem Garten getestet haben.