Wir, Dr. Martina Arnold, Diplom Biologin, und Manfred Lindner, Illustrator und freischaffender Künstler, zogen nach unserem Studium von Mainz auf das Land nach Bad Camberg-Würges. Bei der Planung und Anlage unseres naturnahen von Trockenmauern durchzogenen Gartens achteten wir auf eine große Pflanzenvielfalt und auf vielfältigste Versteck- und Wohnmöglichkeiten v.a. für Insekten. Im Sommer brummt und summt es nicht nur in unserem Kräutergarten mit den über 60 verschiedenen Kräuter-, Gewürz- und Heilpflanzen, sondern auch im Nasch- und Küchengarten mit den 12 Obstbäumchen und den vielen Beerensträuchern. Durch eine geschickte Pflanzenauswahl, auch in den diversen Staudenbeeten, blüht es in unserem Garten von März bis November durchgehend. Wir haben im Laufe der Zeit mehrere Insektenhotels gebaut, einen Eidechsenhügel angelegt und einen Fledermauskasten sowie einige Vogelnistkästen aufgehängt.
Bereits im Jahr 2008 haben wir uns für die Imkerei interessiert. Aufgeschreckt durch einen Zeitungsartikel über das Bienensterben und die Überalterung der Imker, haben wir eine Infoveranstaltung eines Imkervereins in der Nähe besucht. Aber Hanna und Paul waren damals noch sehr klein, Manfred engagierte sich in den nächsten Jahren als Vorsitzender im örtlichen Förderverein der Grundschule und Martina absolvierte parallel zu ihrem Fulltimejob in Frankfurt einen Masterstudiengang in Bonn. Doch die Faszination an den Insekten und das Interesse blieben in all den Jahren erhalten.
Dann endlich im Herbst 2013 sahen wir die zeitlichen Voraussetzungen gegeben, mit der Imkerei zu beginnen. Paul besucht mittlerweile das Gymnasium und Hanna hat in der Grundschule die erste Halbzeit bald hinter sich. Das Ende des ehrenamtlichen Engagements an der Grundschule ist somit auch in Sicht. Also, warum nicht die zukünftig frei werdende Zeit in den Dienst der Natur und Umwelt stellen und Bienen halten.
Gesagt, getan, am 8. Oktober 2013 bekamen wir unser erstes Bienenvolk und zum Jahreswechsel wurden wir Mitglieder im Imkerverein Emstal und haben uns für diverse Kurse des Hessischen Imkerverbandes angemeldet.
- HonigbienenBienen verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Dunkelheit des Stocks. Wenn wir die Bienchen bei ihren Flügen beobachten und uns an ihrem Treiben erfreuen, dann haben sie den Großteil ihres kurzen Lebens schon hinter sich, drei Wochen Entwicklungszeit als Ei, Larve und Puppe, drei Wochen „Innendienst“ als Stockbienen. Nur die Altbienen fliegen in ihren…
- Honigbiene als NutztierHonig kann man importieren, die Bestäubung nicht. Die Bestäubung unserer Blütenpflanzen vom Obstbaum bis zum Rapsfeld durch die Honigbiene kann nicht hoch genug bewertet werden. Im Gegensatz zu Wildbienen und Hummeln sind die Honigbienen trachttreu, d. h. sie sammeln nicht wahllos durcheinander, sondern fliegen pro Sammelflug nur die Blüten einer Pflanzenart an. So gelangt der…
- BienensterbenVor rund 60 Jahren gab es in Deutschland ca. 2,5 Millionen Bienenvölker. 2011 waren es nur noch 750.000 und 2013 sogar nur 620.000 Völker. Eine mehr als alarmierende Zahl, und das obwohl seit 2008 die Zahl der Imker wieder um fast 4% gestiegen ist. „Stirbt die Biene, folgt ihr vier Jahre später der Mensch“ soll…
- Unsere Imkerei wächstNachdem wir 2013 mit der Imkerei anfingen, haben wir, Paul und Manfred, die Imkerausbildung des Landesverbandes Hessischer Imker durchlaufen. Mittlerweile haben wir 10 – 12 Wintervölker und 7 – 8 Wirtschaftsvölker im Sommer. Seit 2019 ist auch Hanna als Imkerin mit eigenem Volk aktiv dabei und wir züchten seit 2017 selbst F1 carnica Reinzuchtköniginnen, auf…
- Blühendes Bad CambergIm Frühjahr 2017 haben Ina und Manfred mit ihren beiden Kindern Paul und Hanna die Initiative Blühendes Bad Camberg ins Leben gerufen. Von Anfang an wurden wir vom Imkerverein Emstal und unserer Jugendnaturschutzgruppe Rotmilane Würges unterstützt. Wir wollten auf das unfassbare Insektensterben in Deutschland aufmerksam machen und in Bad Camberg gegensteuern. Im Laufe der nächsten…